Selbstgespräch während Ballwechsel Drucken
im int. regelwek (im sinne: für alle verbände bindend) ist klar geregelt, wann ein let (wiederholung) und wann ein zählbarer punkt zu werten ist. auf störungen oder fehlverhalten beziehen sich folgende stellen: 2.9.2.3
Ein Ballwechsel kann wiederholt werden, um einen Spieler oder Berater zu verwarnen oder zu bestrafen.
2.9.2.4
Ein Ballwechsel kann wiederholt werden, wenn die Spielbedingungen auf eine Art gestört werden, die das Ergebnis des Ballwechsels beeinflussen könnte.
3.5.2.1
Spieler, Betreuer und weitere Berater haben alle Unsitten und Verhaltensformen zu unterlassen, die den Gegner in unfairer Weise beeinflussen, die Zuschauer beleidigen oder den Tischtennissport in Misskredit bringen könnten. Dazu gehören etwa anstößige Ausdrucksweise, absichtliches Zerstören des Balls, absichtliches Hinausschlagen des Balls aus der Spielbox, Treten nach dem Tisch oder nach der Spielfeldumrandung und unangemessenes Verhalten gegenüber Oberschiedsrichter, Schiedsrichter oder Schiedsrichter-Assistenten.
3.5.2.3
Begeht ein Spieler, der verwarnt wurde, im selben Einzel- oder Doppelspiel oder im selben Mannschaftskampf einen zweiten Verstoß, spricht der Schiedsrichter seinem Gegner 1 Punkt und bei einem weiteren Verstoß 2 Punkte zu. Dabei zeigt er jedesmal eine gelbe und eine rote Karte zusammen (Ausnahmen: 3.5.2.2 und 3.5.2.5).
Für Veranstaltungen des ÖTTV und der LTTV gelangt dies nur bei Einsatz von Schiedsrichtern, die vom ÖTTV oder einem LTTV nominiert wurden, zur Anwendung.
3.5.2.4
Setzt ein Spieler, gegen den bereits 3 Strafpunkte verhängt wurden, sein Fehlverhalten fort oder ist das Fehlverhalten eines Spielers oder Betreuers zu irgendeiner Zeit besonders schwerwiegend, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel und berichtet unverzüglich dem Oberschiedsrichter.
Für Veranstaltungen des ÖTTV und der LTTV gelangt dies nur bei Einsatz von Schiedsrichtern, die vom ÖTTV oder einem LTTV nominiert wurden, zur Anwendung.

erkennt der schiedsrichter im verhalten eines spielers eine unsportlichkeit, dann folgt die verwarnung. fehlverhalten hat prinzipiell nichts mit der wertung eines ballwechsels an sich zu tun. strafpunkte werden nur im zusammenhang mit gelb/rot verteilt. bei schweren vergehen wird der spieler überhaupt vom oberschiedsrichter disqualifiziert.

sprechen während des ballwechsels ist nicht ausdrücklich im regelwerk erwähnt (man kann ja auch nicht jeden erdenklichen fall beschreiben). der schiedsrichter muss also allgemeine regeln interpretieren und anwenden.

jetzt kommt es natürlich drauf an, was und wie laut jemand etwas sagt.
"achtung, ufo! " kann man als absichtliche störung auslegen, da kein zusammenhang mit dem ballwechsel besteht.
"greif doch an! " kann bei einmaligem vorkommen als unabsichtliche störung interpretiert werden.
"tschuldigung! " nach einem netztröpfler kann einem spieler automatisch entfleuchen, habe ich schon erlebt.

als schiedsrichter würde ich den ballwechsel abwarten. fühlt sich der andere gestört (bricht eventuell ab) und macht einen fehler, dann auf wiederholung entscheiden. gewinnt der betroffene spieler trotzdem den ballwechsel, dann auf punkt für den spieler. je nach äußerung folgt dann die ermahnung oder verwarnung (gelb).

ps: als spieler sollte man immer einen ballwechsel zu ende spielen. danach kann man immer noch mit dem schiedsrichter oder gegner diskutieren, wie der ballwechsel zu werten ist. bricht man aber ab und ist der schiedsrichter nicht der meinung, dass eine störung oder fehlverhalten vorliegt, dann wird der ballwechsel als punkt für den gegner gewertet.